Lieder und Musik
Lieder und Musik tragen wesentlich zur Atmosphäre Festlichkeit des Gottesdienstes bei. Gerade die Lieder ermöglichen eine Mitbeteiligung der Mitfeiernden an der Liturgie. Durch das gemeinsame Singen wird die Gemeinschaft der versammelten Gottesdienstgemeinde real erfahrbar. Gerade deshalb sollten Sie bei der Liedauswahl darauf achten, dass die Lieder den meisten Gästen auch bekannt sind. Es bringt wenig, wenn Sie zwar viele moderne und flotte Lieder vorsehen, die aber kaum jemand mitsingen kann.
Hier sind vor allem das erste und das letzte Lied von besonderer Bedeutung. Das erste Lied, das am Beginn des Gottesdienstes vor oder nach der Eröffnung gesungen wird, konstituiert die gottesdienstliche Gemeinschaft. Es sollte daher wirklich von allen mitgesungen werden können. Das gemeinsame Singen schafft diese Gemeinschaft, die den Gottesdienst - und Sie als Brautpaar - trägt. Nichts ist für die innere Dynamik eines Gottesdienstes schon zu Beginn abträglicher, als ein nicht gekonntes Lied.
Ähnlich verhält es sich mit dem letzten Lied. Es schafft gewissermaßen die Atmosphäre, mit der die Gottesdienstgemeinschaft die Kirche verlässt. Bei einer Trauung schließt sich in der Regel an die Trauliturgie die Hochzeitsfeier an. Das letzte Lied, das vor oder nach dem Segen gesungen wird, baut die Brücke zwischen der Liturgie und dem anschließenden Fest. Auch dieses Lied sollte daher von allen mitgesungen werden können.
Auch sonst sind bei der Liedauswahl einige Regeln zu beachten. Es gibt in der Liturgie feststehende Teile, die auch für die Liedauswahl von Bedeutung sind. Hierzu gehören etwa das Sanctus in der Eucharistiefeier, das nur mit einem Sanctuslied ("Heilig, heilig, heilig ...") besetzt werden kann. Ähnlich verhält es sich gegebenenfalls mit dem Glorialied; hier sollte in jedem Fall ein Lieb mit lobpreisendem Charakter genommen werden.
Achten Sie bei der Liedauswahl auch auf den Text. Nicht alle Lieder sind wirklich textlich geeignet. So ist das beliebte Lied "So nimm denn meine Hände ..." eigentlilch ein Beerdigungslied. Oder das dem Neuen Geistlichen Liedgut zuzurechnende "Danke für diesen guten Morgen ..." enthält eine Strophe "Danke für meine Arbeitsstelle ...", eine Textzeile, die vielleicht nicht jeder Ihrer Hochzeitsgäste froh mitsingen kann.
Die Liedauswahl sollte daher nicht nur dem persönlichen Geschmack entsprechen oder einer Art Hitparade folgen. Vielmehr sollten Sie die Lieder auch am Thema Ihres Gottesdienstes, vor allem aber an den Schrifttexten orientieren. Beachten Sie bei der Anordnung der Lieder auch die innere Dynamik und Dramaturgie der Liturgie.
Ähnliches gilt grundsätzlich auch für die Musikauswahl. In der Regel wird ein Organist Ihre Trauung musikalisch begleiten. Aber auch andere musikalische Elemente (Band, Streicherquartett etc.) sind selbstverständlich denkbar, sofern sie sich in die Liturgie integrieren.
Musikalisch sind vor allem Einzug und Auszug interessant. Hier ist festive Musik geeignet. Dabei sollten Sie vor allem beim Einzug darauf achten, dass die Musik begleitenden Charakter hat; d.h., sie sollte nicht allzu lang sein, so dass Sie nach dem Einzug länger warten müssen.
Nach der eigentlichen Trauzeremonie und - sofern Sie eine Trauung mit Eucharistie feiern - nach bzw. während der Kommunion kann ruhige Musik gespielt werden. Unter Umständen kann auch der Antwortgesang und die Gabenbereitung (bei einer Eucharistiefeier) durch ruhige Musik begleitet werden.
Der Einsatz von Musikern sollte grundsätzlich mit der Organistin/dem Organisten abgesprochen werden. Das gilt insbesondere für Sänger, die sich allenthalben Brautpaaren anbieten.
Grundsätzlich berät Sie bei der Lied- und Musikauswahl neben dem der Trauung assistierenden Priester oder Diakon auch der zuständige Kirchenmusiker bzw. die Kirchenmusikerin der Gemeinde. Mit ihr bzw. ihm sollten Sie daher rechtzeitig Kontakt aufnehmen (die Rufnummer erfahren Sie in der Regel im Pfarrbüro). Das gilt auch für den Fall, dass Sie einen Organisten mitbringen.
Hier möchten wir Ihnen noch Auswahl geeigneter Lieder und Musikstücke präsentieren. Bitte verstehen Sie diese tatsächlich als Vorschläge, da nicht alle Stücke auf jeder Orgel spielbar sind und das Repertoire der Musikerinnen und Musiker unterschiedlich ist. Die Kirchenmusikerin bzw. der Kirchenmusiker vor Ort wird Sie eingehend beraten können.